Dulce de membrillo oder auch Quittenbrot

Ich bin ja nicht so die Süße! Aber (!) ich liebe hin und wieder die Kombination aus Pikantem und Süßem…wie zum Beispiel gebratene Leber mit süß-scharfer Zwetschkensauce oder auch kleine, mit getrockneten Marillen geschmorte Lammstelzen *schwelg* 🙂 . Und da es daher zum Abschluss eines mehrgängigen Essens bei uns oft Käse statt Süßem gibt, zu Käse aber wiederum großartig Süßes passt, hab´ ich mal was Neues ausprobiert. Man kennt´ ja so einiges an süßen Begleitern zu Käse… Feigensenf, Trüffelhonig, fruchtige Chutneys oder aber auch ganz einfach frische süße Früchte…auf der Kücheninsel ist jetzt ein in unseren Breitengraden vielleicht  eher außergewöhnlicher Begleiter zu aromatischem Käse entstanden: das aus Spanien kommende dulce de membrillo oder auch carne de membrillo, auf Deutsch wird es Quittenbrot oder auch Quittenkäse genannt (mir gefällt die spanische Bezeichnung besser 😉 ) und es ist ein mit Zucker eingekochtes Quittenmus, das nach dem Erkalten fest wird. Ich habe nachgelesen…früher war das dulce de membrillo fester Bestandteil der spanischen und portugiesischen Adventszeit, als Dessert oder auch als einfacher Brotbelag genossen, auf Toastbrot oder Sandwiches alleine oder mit Käse, zum Frühstück oft mit Manchego-Käse serviert. Ich bin mit dem Ergebnis im Übrigen sehr zufrieden! Das dulce de membrillo schmeckt süß-säuerlich und hat eine wunderbar weiche und doch feste Konsistenz. Da ich es zum ersten Mal gemacht habe, kann ich noch keine genauen Angaben über die Haltbarkeitsdauer machen, gelesen habe ich, dass es sich unendlich lange hält…aber so, wie ich es einschätze, wird es hier bei uns keine so lange Lebenszeit haben 😉 …

Die Zutaten:

1 kg Quittenmus aus etwa 1 1/2 kg Quitten
1 kg Gelierzucker 1:1
4 EL Zitronensäure
feinen Zucker zum Wälzen

Für das Quittenmus muss man zunächst die Quitten von ihrem feinen Flaum, der sie teilweise umhüllt, befreien. Das geht ganz einfach mit einem Stück Küchenrolle. Dann wasche ich die Quitten, viertel sie und entferne Kerngehäuse, Fruchtansatz und Stiel der Früchte mit einem scharfen Messer. Ich schneide die Quitten in grobe Stücke, gebe sie in einen Topf und bedecke sie mit Wasser. In 30 bis 40 Minuten sind sie weich gekocht.

Sobald die Quitten weich sind, gieße ich das Wasser ab und püriere die Früchte zusammen mit dem Gelierzucker und der Zitronensäure zu einem feinen Mus.

Das Quittenmus koche ich einmal auf, dann schalte ich die Hitze etwas herunter und lasse das Mus unter ständigem Rühren so lange köcheln bis es zäher und dicklich wird…das dauert in etwa 15 Minuten.

Die so entstandene Quittenmasse kann man jetzt auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech streichen oder aber, so wie ich, in eine mit Backpapier ausgelegte Form füllen.

Und jetzt braucht es noch eine wichtige Zutat: Geduld! 😉 Denn das dulce de membrillo muss man jetzt einige Tage lang bei Zimmertemperatur trocknen lassen. Wenn es an der Oberfläche nicht mehr all zu feucht ist, drehe ich es um, damit auch die andere Seite trocknet. Wenn man nicht soviel Geduld hat, dann kann man das dulce de membrillo auch vorsichtig im Ofen ein wenig schneller trocknen, das dauert dann in etwa 4 bis 5 Stunden und die Temperatur des Ofen sollte dabei nicht mehr als 50 ° haben.

Sobald man das Quittengelee vom Backpapier leicht abziehen kann, ist es fertig. Ich habe es in Rauten geschnitten und in feinem Zucker gewälzt…

Zum Aufbewahren empfiehlt es sich das dulce de membrillo zwischen Lagen von Alufolie zu schichten und vor dem Servieren frisch in feinem Zucker zu wälzen.

Wir haben es noch am selben Abend anlässlich des Geburtstagsessen meiner Tante Karin verkostet…denn geteiltes Glück ist ja bekanntlich Doppeltes 🙂 …

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2 Gedanken zu „Dulce de membrillo oder auch Quittenbrot“

  1. Das Quittenkonfekt passt auch wunderbar zur herzhaften Käseplatte mit Oliven und Chorizo. Eine köstliche süße Nascherei für den Winter, wo sie natürlich auch in der Keksdose nicht fehlen darf.

    1. Stimmt Michael, zu Käse passt das Quittenbrot natürlich auch extrem gut! Ich hoffe, dass unsere Quittenbäume heuer viele Früchte tragen werden, dann mach‘ ich im Herbst sicher Nachschub! Alles Liebe Ute

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