Pasta dell Valle d’Aosta

Ich habe noch ein Versprechen einzulösen! Jawoll! Denn Helene aus dem Schwarzwald hat sich gewünscht, dass ich meine vom Aostatal inspirierte Winterpasta auf der Kücheninsel stranden lasse, damit sie sie jederzeit nachkochen kann. Ich mag Helene – und das nicht nur, weil sie mit viel Leidenschaft Rezepte der Kücheninsel nach kocht, mit anderen teilt und genießt. Helene ist eine Lustige  und steckt voller Überraschungen. Sie mag Bücher im Allgemeinen und im Speziellen, wie zum Beispiel „Die Fromme Helene“ von Wilhelm Busch und die mag ich auch. Außerdem hat sich die fromme Helene vorgenommen sich heuer zum 199. Mal alle Folgen der Serie „Mord mit Aussicht“ mit der lustigen Caroline Peters anzuschauen…und auch die mag ich sehr gern. Helene mag das Meer, Hunde und ihren Herrn Fuchs. Sie liebt ihre Enkelkinder und natürlich auch ihre Kinder und zwar so sehr, dass sie ihnen im vergangenen Dezember zum ersten Mal in ihrem Leben ein Huhn im Ganzen zubereitet hat – Helene liebt also auch das Abenteuer 😉 ! Helene frühstückt nicht und muss deshalb manchmal morgens, wenn sie sich Bilder der Kücheninsel ansieht aufpassen, dass sie nicht in ihr Handy beißt 🙂 – auch aus diesem Grund mag ich Helene! Helene ist auch eine sehr Aufgeschlossene – obwohl sie Tafelspitz eigentlich mit rotem Rüben Salat und Preiselbeeren ißt, hat sie versprochen es einmal doch – uns Österreichern zu Liebe – mit Spinat zu probieren. Aber Helene ist nicht allem aufgeschlossen, sie hat so ihre Prinzipien…könnte man sagen 😉 . Sie mag Pekingente lieber als Tintenfisch…also, um es präziser auszudrücken: Pulpo mag sie eigentlich gar nicht! Sie mag auch keinen grünen Paprika, genauso wenig wie Hühnerleber und mit militanten Veganern tut sie sich auch schwer. Kennedy ist im Übrigen Schuld daran, dass sie keine Blunzn mag…aber das ist eine etwas längere Geschichte… 😉 Aber Helene liebt das Reisen und sie mag Pasta auch sehr gerne…und das ist wohl der Grund, warum ihr meine freestyle Winterpasta aus dem Aostatal so gut gefällt!
Vor ein paar Wochen war ich nämlich wieder kulinarisch unterwegs, dieses Mal im Aostatal. Die kleinste Region Italiens, von den Alpen umgeben, grenzt an Frankreich, an die Schweiz und das Piemont. Die Küche des Aostatal ist eine einfache, rustikale und herzhafte mit bäuerlicher Tradition. Mit der hinlänglich bekannten, klassisch italienischen Küche, ist die Küche des Aostatal nicht wirklich vergleichbar und Pasta ist auch nicht wirklich ein typisches Nahrungsmittel dieser Region. Ich habe mich aber einfach inspirieren lassen und für meine Winterpasta  typische Zutaten, die für das Aostatal bekannt sind,  verwendet: Maroni, Speck und Käse. Meine liebe fromme Helene, hier kommt das Rezept…

Die Zutaten (für 2 bis 4 Portionen):

500 g Casarecce
150 g Speckwürfel
1 weiße Zwiebel, fein gewürfelt
2 Knoblauchzehen, fein gewürfelt
etwas brauner Zucker
20 g getrocknete Steinpilze
100 g vorgegarte Maroni
etwas Weißwein
Salz & Pfeffer
das in feine Streifen geschnittene Grün einer Lauchstange
200 g cremiger Gorgonzola

Bevor ich mit dem Kochen beginne, gebe ich die Steinpilze in eine kleine Schale mit lauwarmen Wasser und weiche sie darin ein.

Dann gebe ich die Speckwürfel in eine Pfanne und lasse sie – ohne der zusätzlichen Gabe von Fett –  aus. Dann füge ich die fein gewürfelte Zwiebel und den Knoblauch hinzu, schwitze alles glasig an und karamellisiere die Mischung unter der Zugabe von etwas braunem Zucker.

Mit dem Wasser, in dem ich die Steinpilze eingeweicht habe, lösche ich die Speck-Zwiebel-Knoblauch-Mischung ab und dann füge ich auch noch die klein gehackten Steinpilze hinzu. Ich rühre alles gut durch, gebe auch noch die vorgegarten Maroni in die Pfanne, außerdem einen guten Schuss Weißwein, den ich verköcheln lasse und zuletzt schmecke ich noch mit Salz und frisch gemahlenem Pfeffer ab. Kurz vor dem Anrichten hebe ich noch das in feine Streifen geschnittene Grün des Lauch unter, es darf ruhig ein bisschen knackig sein.

Jetzt geht´s  an die Zubereitung der Casarecce. Dazu bringe ich in einem großen Topf reichlich Wasser zum Kochen. Nach dem ersten Aufwallen des Wassers füge ich großzügig Salz hinzu, nicht vorher, denn das verlangsamt den Kochprozess und jetzt können die Casarecce auch schon in den Topf. Ich koche sie 10 bis 12 Minuten, auf jedenfall so lange bis sie „al dente“, also bissfest sind. Zuletzt gieße ich die Pasta ab und dann geht´s auch schon ans Anrichten.

Ich verteile die Pasta auf die Teller, darüber kommt die herzhafte Speck-Pilz-Maroni-Mischung und zuletzt noch der cremige Gorgonzola , der auf den heißen Casarecce leicht zu schmelzen beginnt…

Wer möchte, kann jetzt nochmal frischen Pfeffer darüber reiben und dann geht´s nur mehr um´s Genießen! Noch einmal besser schmeckt diese Pasta, wenn man nach einem Winterspaziergang aus dem Schnee und der klirrenden Kälte zurückkommt…aber dazu müßte man wohl tatsächlich ins Aostatal reisen…

Pasta dell Valle d’Aosta 5.00/5 - 12 Bewertungen
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